Englische Anschreiben: der perfekte „Cover Letter”

    Junge Frau sitzt am Computer
    © Georgijevic/istock.com
    Von Susanne Krause

    Um sich auf eine englischsprachige Stellenausschreibung zu bewerben, benötigen Sie zwei Dokumente: ein Anschreiben und einen Lebenslauf (hier finden Sie mehr über den englischen Lebenslauf).

    Ihr Lebenslauf zeichnet Ihren beruflichen Werdegang nach und zeigt Ihre Qualifikationen und Erfolge. Das Anschreiben hat laut Ian McMaster, Chefredakteur von Business Spotlight, ein bescheideneres Ziel: Es sollte in erster Linie dafür sorgen, dass sich der Adressat Ihren Lebenslauf auch wirklich (genauer) ansieht.

    Während Sie einen Lebenslauf – mit kleineren Anpassungen –  für verschiedene Bewerbungen nutzen können, sollten Sie das Anschreiben stets neu formulieren. Mit einem Anschreiben, das nicht auf die Position und das Unternehmen zugeschnitten ist, werden Sie sich nur selten eine Einladung zum Vorstellungsgespräch sichern.

    Äußere Form eines englischen Anschreibens

    Ein gutes Anschreiben – im Englischen covering letter oder auch cover letter – ist kurz und präzise. Sie sollten daher eine Länge von einer Seite nicht überschreiten. Widerstehen Sie bitte der Versuchung, die Schriftgröße immer kleiner und kleiner zu stellen, um das Bewerbungsschreiben einseitig zu halten. Kürzen Sie im Zweifelsfall lieber am Inhalt.
     

    Ein gutes Anschreiben sollte eine Länge von einer Seite nicht überschreiten.


    Genau wie jeder formelle Brief beginnt das Anschreiben mit einem Briefkopf, der zunächst Ihre Kontaktdaten und dann die des potentiellen Arbeitgebers aufführt. Darunter fügen Sie Datum und Betreffzeile ein, ehe Sie mit dem eigentlichen Schreiben beginnen. Einen schnellen Überblick erhalten Sie anhand des Muster-Cover-Letters am Ende dieses Artikels.

    Als Anrede wählen Sie Dear Mr/Ms/Dr... Falls Sie nicht wissen, wer Ihr Ansprechpartner ist, können Sie stattdessen den Brief auch mit der Grußformel Dear Sir or Madam einleiten. Sehr viel besser ist es jedoch, den Namen des Ansprechpartners herauszufinden – etwa durch einen Anruf bei der Firma. So wird das Schreiben nicht nur persönlicher, sondern zeigt auch, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, ein wenig zu recherchieren, betont Joyce Lain Kennedy in Cover Letters for Dummies.

    Im britischen Englisch setzen Sie nach der Anrede kein Komma, im amerikanischen Englisch jedoch schon. Wichtig ist, dass Sie in beiden Fällen die Zeile nach der Anrede mit einem Großbuchstaben beginnen – anders als im Deutschen.

    Unterschreiben sollten Sie mit Yours sincerely (britisch) oder Sincerely, (amerikanisch). Danach folgt Ihr Name in einer separaten Zeile.

    Verwenden Sie für das Bewerbungsschreiben eine gängige, gut lesbare Schrift und konvertieren Sie das Dokument in ein PDF, um Darstellungsfehler beim Empfänger zu vermeiden. Wenn Sie die Bewerbung per E-Mail senden, vergessen Sie nicht, auch die Betreffzeile und den Text der E-Mail aussagekräftig zu gestalten, damit Ihr Anschreiben und Ihr Lebenslauf auch wirklich gelesen werden. Wahlweise ist es auch möglich, das Anschreiben direkt im E-Mail-Text einzufügen. Dann fällt jedoch der Briefkopf weg und Sie haben wesentlich weniger Möglichkeiten, die Darstellung Ihres Anschreibens zu gestalten.

    Der Inhalt des Anschreibens

    Jedes Bewerbungsschreiben sollte laut Ian McMaster drei Punkte erfüllen: Es sollte klar, relevant und besonders sein. Was bedeutet das im Einzelnen?
     

    Ihr Bewerbungsschreiben sollte klar, relevant und besonders sein.


    Klar: Achten Sie darauf, dass das Anschreiben einfach zu lesen ist und unmissverständliche Botschaften transportiert. Stellen Sie zum Beispiel sicher, dass auf den ersten Blick deutlich wird, für welche Position Sie sich bewerben. Gehen Sie nach der Einleitung genauer auf Ihr Profil und Ihre Eignung für die Stelle ein, bevor Sie im letzten Abschnitt um eine Einladung zum Vorstellungsgespräch bitten.
    Greifen Sie dafür auf knappe, präzise Sätze und kurze Paragrafen zurück. Außerdem sollten Sie sich davor hüten, Formulierungen eins zu eins vom Deutschen ins Englische zu übersetzen.

    Relevant: In Ihrem Anschreiben müssen Sie deutlich machen, warum Sie für die Position infrage kommen – jedoch ohne Informationen aus Ihrem Lebenslauf stur zu wiederholen. Dabei sollten Sie nicht nur über sich sprechen, sondern auch zeigen, dass Sie sich intensiv mit der Organisation und der ausgeschriebenen Stelle auseinandergesetzt haben, und herausstellen, wie Ihr Profil und die Anforderungen zusammenpassen. „Ein Anschreiben muss erklären, wie Sie die Anforderungen des Arbeitgebers erfüllen“, so Karrierecoach Lisa LaRue im Guardian.

    Besonders: Warum haben Sie sich gerade bei dieser Organisation beworben? Und warum sollte die Organisation sich gerade für Sie entscheiden? In Ihrem Anschreiben sollten Sie betonen, was Sie von anderen Bewerbern abhebt. Das kann zum Beispiel eine ausgeprägte Leidenschaft für das Produkt der Firma, Fremdsprachenkenntnisse oder ein gutes berufliches Netzwerk sein. Es geht um Ihren USP (unique selling proposition), also Ihr ultimatives Verkaufsargument.

    Unverzichtbar: Korrekturrunde

    Sie sollten die fertige Bewerbung auf jeden Fall von einem Muttersprachler gegenlesen lassen. Da die Entscheidungsträger sich meist nur wenig Zeit für einzelne Bewerbungen nehmen können, kann schon ein kleiner Flüchtigkeitsfehler Sie disqualifizieren.

     

    Mehr Informationen rund um englische Bewerbungen

    Englischer Lebenslauf

    Englische Vorstellungsgespräche meistern

     

    Beispiel eines englischen Bewerbungsschreibens

    Hier finden Sie das Muster-Anschreiben einer fiktiven Bewerberin: Jennifer Monroe bewirbt sich nach Ihrer Elternzeit für eine neue Stelle als Chefsekretärin (im Englischen: personal assistant oder PA). Für unterstrichene Vokabeln finden Sie in der Box unten rechts die Übersetzung.

     

    Beispiel für ein englisches Anschreiben (Cover Letter)